Bericht zum Wad-Spiel vom 25./26.10.2019 in der Christengemeinschaft München-West

Für manch einen erstaunlich: Es gibt ein Planspiel zur sozialen Dreigliederung. Es heißt "Wirtschaft anders denken". Das Konzept stammt von Dr. Klaus Weißinger (Lehrer an der Waldorfschule Ismaning). Sein Interesse an methodisch-didaktischen Fragen hat ihn dazu geführt, ein an einem Bauernmarktgeschehen orientiertes Rollenspiel zu entwickeln, das Schüler und Erwachsene an grundlegende Gestaltungselemente unseres wirtschaftlich geprägten Gemeinwesens heranzuführen vermag.

Klaus Weißinger machte im Rahmen des dreiteilig aufgebauten Spiels die seelisch-geistigen Wirkungen von Marktwirtschaft, Planwirtschaft und assoziativer Wirtschaft (Dreigliederung) unmittelbar erfahrbar. Diese Unmittelbarkeit führt weit über das hinaus, was ein Vortrag oder Buchstudium zu leisten vermag. Je mehr Gestaltungsfreiheiten gewährt werden, desto stärker können sich kommunikativ-soziale, aber auch egoistische Impulse ausleben. In konzentrierter, zuweilen auch launiger Arbeitsatmosphäre haben die Teilnehmer viel dazugelernt. Oft haben sich ungeahnte neue Erlebnisse, Empfindungen und Einschätzungen ergeben. Wie etwa die, dass beim assoziativen Wirtschaften die kreative gegenseitige Wahrnehmung des Gemeinwohls zu mehr Rücksichtnahme und einem wesentlich befriedigenderen Lebensgefühl führt. Angeregt wurde, das Spiel auch auf den Dienstleistungsbereich auszudehnen.

Man konnte das Spiel wie einen Höhepunkt des Jubiläumsjahres empfinden. Möglicherweise führen erst derartige persönliche Erfahrungen zu den für die Dreigliederung erforderlichen Willensimpulsen."

Prof. Dr. Michael Toepell